Ein Blick auf die Hand im Gesicht.
Wir fassen uns viele Male täglich ins Gesicht – manchmal mit einer ganz klaren Absicht – wenn wir uns eincremen, eine Strähne aus dem Gesicht streichen oder unser Make-up verfeinern. Meistens geschieht der Griff ins Gesicht jedoch ganz unbewusst.
Wir tippen uns auf die Nase, reiben unser Kinn oder streicheln unser Ohrläppchen und bemerken es gar nicht. Genau dann handelt es sich um ganz intime Momente mit unserer eigenen Innenwelt. Wir grübeln, wir werden nervös oder wollen auch mal zu Wort kommen. Denn je nachdem, welchen Gesichtsbereich wir berühren, erhalten wir entsprechende Impulse der über Nervenbahnen verbundenen Organe oder dem Gehirn.
Deshalb berühren wir auch so selten das Gesicht eines uns nicht so vertrauten Menschen, denn es baut eine Verbindung mit seiner/ihrer Innenwelt auf. Es wird sprichwörtlich intim. Wir berühren eines der individuellsten Merkmale eines Menschen – das Gesicht. Wir berühren seine Persönlichkeit.
Beim Flirten oder Küssen ist das natürlich besonders produktiv, denn da möchten wir ja eine innige Beziehung zum Gegenüber aufbauen. Dennoch sollten wir immer beachten, nicht die Grenzen des anderes nicht zu überschreiten.
Wenn wir uns der Situationen bewusster werden, in denen wir unser Gesicht berühren und was in diesem Moment in uns vorgeht, können wir gleichzeitig lernen, was in unserem Mitmenschen vorgeht, wenn er/sie dasselbe tut.
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